Für jüngere Erwachsene stellt eine Grippeerkrankung meist kein größeres Problem dar: Ein paar Tage mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen zuhause und die Krankheit ist überwunden. Doch gerade für ältere Menschen und andere Risikogruppen ist die jährliche Influenzawelle eine große Gefahr, da es zu schweren, teilweise auch tödlichen Komplikationen kommen kann. Die Grippeimpfung kann das Risiko einer Erkrankung deutlich reduzieren und wird deshalb insbesondere für diese Risikogruppen empfohlen.
Risiko Lungenentzündung
Die Symptome einer Influenzaerkrankung kennen wir alle: Ganz plötzlich treten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Häufig kommt noch ein trockener Reizhusten hinzu. Halb so wild, denkt man erst einmal, ab ins Bett und die Krankheit ordentlich auskurieren. Richtig ist, dass natürlich niemand an Kopfschmerzen stirbt. Doch die Influenzaviren schädigen das Lungengewebe, sodass schnell eine lebensbedrohliche bakterielle Lungenentzündung entstehen kann.
Wer sollte sich impfen lassen?
Jährlich sterben deshalb in Deutschland immer noch Menschen an den Folgen einer Grippeerkrankung. In der Saison 2014/2015 waren es etwa 21.300 Personen – die höchste Zahl seit dem Jahr 1996. Risikogruppen für eine Erkrankung mit schwerem Verlauf sind vor allem Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren, Kinder, chronisch Kranke und Schwangere. Eine Impfung wird außerdem für medizinisches Personal und pflegende Angehörige sowie für Menschen, die an Orten mit hohem Publikumsverkehr arbeiten, wie zum Beispiel Lehrer oder Erzieher empfohlen. Diese Menschen haben zwar kein höheres Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf, aber viel Kontakt zu teilweise immungeschwächten Personen und sollten sich als Multiplikatoren in der Übertragungskette ausschalten. Neben der Impfung sind auch bestimmte Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Grippe einzudämmen: Richtiges Händewaschen, sorgfältige Haushaltshygiene und die Benutzung und schnelle Entsorgung von Einmaltaschentüchern.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wie bei allen Impfungen gilt auch für die Influenza-Impfung: 100% Schutz ist nicht möglich. Bei jüngeren Erwachsenen mit intaktem Immunsystem wirkt die Impfung sehr gut, ältere Menschen mit schwächerer Immunabwehr reduzieren das Risiko, an einer Influenza zu erkranken, durch eine Impfung etwa um die Hälfte. Zudem verfliegt die Wirkung bei ihnen schneller – umso wichtiger ist der richtige Zeitpunkt der Impfung!
Der optimale Impfschutz ist etwa 10 bis 14 Tage nach der Impfung hergestellt. Die Grippewelle erreicht in der Erfahrung der letzten Jahre rund um den Jahreswechsel ihren Höhepunkt. Als Zeitpunkt für die Grippeimpfung werden deshalb die letzten Wochen des Oktobers bzw. die ersten Wochen des Novembers empfohlen. So besteht während der „Hauptsaison der Viren“ in den Wintermonaten der bestmögliche Schutz für die Geimpften.
Welche Nebenwirkungen treten auf?
Schwere Nebenwirkungen sind bei der Influenza-Impfung übrigens nicht zu erwarten, der Impfstoff ist in der Regel sehr gut verträglich. Wie bei allen Impfungen kann es an der Einstichstelle zu einer Lokalreaktion mit einer Schwellung oder leichten Schmerzen kommen. Wird mit Lebendimpfstoff geimpft, kann es zu einer verstopften oder laufenden Nase kommen. In Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff treten in seltenen Fällen Symptome wie bei einer leichten Erkältung auf.
Die Grippeimpfung muss jährlich wiederholt werden, um den Impfschutz zu gewährleisten. Als pflegende Angehörige sollten Sie sich und die Pflegebedürftigen jetzt impfen lassen – Sie verringern damit das Risiko schwerer Erkrankungen. Gleichzeitig helfen Sie, andere zu schützen, indem Sie die Ausbreitung der Grippeviren verhindern.