Palliativmedizin

Palliativmedizin

Ziel der klassischen Medizin ist es, den Patienten von seinen Krankheiten zu heilen. Doch besteht keine Aussicht auf Heilung mehr, greift die Palliativmedizin. Diese unterstützt unheilbar Kranke dabei, ihre letzten Monate, Wochen und Tage mit einer möglichst hohen Lebensqualität zu erleben, selbstbestimmt und ohne unnötiges Leid.

Was ist Palliativmedizin?

Palliativmedizin, auch Palliative Care genannt, bezeichnet ein umfassendes Konzept zur Beratung, Begleitung und Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden. Nach der aktuellen Definition der Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Palliative Care einen

„Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dies geschieht durch die Vorbeugung und Linderung des Leidens mittels frühzeitiger Erkennung und korrekter Beurteilung der Behandlung von Schmerzen und anderen Beschwerden körperlicher, psychologischer und spiritueller Art.“

Im Fokus der Palliativmedizin stehen die Bedürfnisse des Patienten, nicht die Erkrankung. Statt einer Lebensverlängerung um jeden Preis, stehen der bestmögliche Erhalt der Lebensqualität, Nähe, Zuwendung und die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen im Vordergrund. Zudem schließt der Ansatz auch das Wohl der An- und Zugehörigen ein.

Die palliative Betreuung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team aus Pflegenden, Ärzten, Seelsorgern, Psychologen, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und vielen mehr. Grob besteht die palliative Versorgung aus zwei Bereichen: einem medizinischen Bereich und einem, bei dem es um die psychosozialen und spirituellen Belange des Betroffenen geht.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Die Palliativversorgung kann zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im Hospiz erfolgen.

Die ambulante Palliativversorgung umfasst die medizinische und pflegerische Betreuung der Patienten in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung. Dies entspricht dem Wunsch vieler unheilbar kranken Menschen, den letzten Lebensabschnitt zu Hause im Kreise ihrer Liebsten zu verbringen.

Oft findet die palliative Begleitung im auch Hospiz statt. Ambulante Hospizdienste bzw. stationäre Hospize begleiten Sterbende in ihrer letzten Lebensphase. Wenn eine ambulante Versorgung im Haushalt oder in der Familie nicht mehr möglich ist, können Patientinnen und Patienten in stationären Hospizen untergebracht werden.

Darüberhinaus verfügen viele Krankenhäuser über eine eigene Palliativstation. Zudem kooperieren sie häufig eng mit den Hospizdiensten.

Auch den Bewohnern von Pflegeheimen steht eine palliative Versorgung zu. Pflegeeinrichtungen sind zur Kooperation mit Palliativ- bzw. Hospiznetzen verpflichtet. Zudem können sie einen Versorgungsplan zur individuellen und umfassenden medizinischen, pflegerischen, psychosozialen und seelsorgerischen Betreuung in der letzten Lebensphase anbieten.

Wer hat Anspruch darauf?

Laut Gesetz ist die palliative Versorgung ausdrücklich Bestandteil der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung. Das heißt, die Kosten werden von der Krankenkasse getragen. Versicherte haben außerdem einen Anspruch auf individuelle Beratung und Unterstützung ihrer Krankenkasse bei der Auswahl und Inanspruchnahme von Leistungen der Palliativ- und Hospizversorgung.

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