Das Bild zeigt eine ältere Frau mit einem Rollator spazieren.

Mobil mit dem Rollator

Ob beim Einkaufen, kleineren Spaziergängen oder dem Gang ins Wohnzimmer: Rollatoren erleichtern den Alltag von Pflegebedürftigen und Senioren wesentlich. Wenn die körperliche Kraft nachlässt, sind ältere Menschen nicht selten auf diese angewiesen. Die rollende Gehhilfe macht mobil und bietet eine sichere Stütze. Mehr zur Anschaffung und zum Umgang mit dem Rollator erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Welche Vorteile hat ein Rollator?

Sei es nach einer OP oder einem Sturz, bei Gelenkschmerzen, Gleichgewichtsstörungen oder schwachen Beinen: Ein Rollator gibt Betroffenen wieder etwas Selbstständigkeit und somit auch Lebensqualität zurück. So wird der Gang in den Garten oder in die Küche gar kein Problem – und die wichtigsten Utensilien sind durch die Ablagefläche stets griffbereit. Neben einer Sitzfläche oder sogar einer Klingel verfügen Rollatoren auch über eine Bremse. Diese ist besonders beim Gehen bergab hilfreich.

Anschaffung eines Rollators

Wenn Sie merken, dass Sie eine Gehhilfe benötigen, gehen Sie mit Ihrem Anliegen zu Ihrem Hausarzt. Dieser stellt Ihnen bei entsprechender Notwendigkeit ein Rezept aus. Für eine Verordnung ist kein Pflegegrad nötig. Das Rezept müssen Sie beim Sanitätshaus einreichen, um das Hilfsmittel genehmigen zu lassen. Übernimmt die Krankenkasse die Kosten, erhalten Sie für eine bestimmte Summe ein einfaches Standardmodell leihweise für einige Jahre. Danach muss das Rezept erneuert werden. Beratung und Wartung sind inbegriffen. Wer sich für ein hochwertigeres Modell entscheidet, muss die Differenz zum Festbetrag aus eigener Tasche zahlen.

Rollatormodelle

Grundsätzlich ist jeder Rollator nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Drei Typen lassen sich aber unterscheiden: der Wohnungsrollator, der Außen- oder Geländerollator und der Alltagsrollator. Welcher Rollatortyp für Sie infrage kommt, hängt davon ab, wie Sie ihn nutzen möchten. Vor der Anschaffung sollten Sie sich deshalb fragen, welche Anforderungen ein Rollator für Sie erfüllen muss.

Wohnungsrollator

Der Wohnungsrollator ist ausschließlich für die Verwendung im Haus gedacht. Dank schmaler Bauweise und kleinerer Räder lässt er sich problemlos in den eigenen vier Wänden nutzen. Durch Abstell- und Transportmöglichkeiten lässt sich dieser wie ein mobiler Tisch bzw. ein Servierwagen verwenden.

Außen- oder Geländerollator

Der Außen- oder Geländerollator ist für die Nutzung im Freien gedacht. Seine deutlich größeren, pannensicheren Vorderreifen sorgen für mehr Standfestigkeit und federn Unebenheiten im Boden ab. Er eignet sich daher auch für Kopfsteinpflaster sowie Schotter- und Waldwege. Zusammengefaltet lässt er sich einfach transportieren.

Alltagsrollator

Eine Kombination aus beidem ist der Alltagsrollator, der innen und außen genutzt werden kann. Als preiswertes Kassenmodell ist er meist einfach und robust gefertigt. Zur üblichen Ausstattung gehören ein Einkaufskorb und ein Kunststoffsitz. Allerdings sind die Standardmodelle relativ schwer und sperrig.

Teurere Premiummodelle sind leichter, stabiler und einfacher zusammenzufalten. Abhängig von Ihren individuellen Bedürfnissen stehen Ihnen verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten zur Wahl. Mit zusätzlichen Funktionen wie einer Ankipphilfe oder Kantenabweisern lassen sich Hindernisse leichter überwinden. Zubehör wie Reflektoren oder ein seniorengerechtes Schloss lassen sich nach Belieben nachrüsten.

Achtung vor Haltungsschäden

Je häufiger man den Rollator nutzt und je stärker man sich auf ihn stützt, desto größer wird die Gefahr eines „Rundrückens“. Um einem „Buckel“ vorzubeugen, sollten Sie deshalb auf die richtige Haltung achten. Für einen möglichst aufrechten Gang sollten die Höheneinstellungen in regelmäßigen Abständen überprüft und richtig eingestellt werden. Das übernimmt Ihr Physiotherapeut oder Orthopäde. Die Griffe sollten dabei mindestens auf Höhe der Handgelenke sein. Je sicherer ein Nutzer auf den eigenen Beinen steht, desto höher kann der Rollator festgehalten werden.

Laufen Sie außerdem nicht hinter dem Rollator her, sondern im Rollator. Ein möglichst geringer Abstand zwischen Körper und Gehhilfe dient der Sicherheit und beugt Rückenschmerzen vor. Üben Sie den aufrechten Gang mit dem Rollator und führen Sie regelmäßig Übungen zur Kräftigung Ihrer Schultermuskulatur durch. Ziehen Sie dazu einfach die Schulterblätter bei aufrechtem Oberkörper nach hinten unten.

Der Rollator kann dazu verleiten, ihn viel häufiger zu benutzen, als er tatsächlich gebraucht wird. Das kann nicht nur zu Haltungsschäden führen, sondern auch dazu, dass sich die Betroffenen beim Gehen immer weniger zutrauen. Versuchen Sie je nach individuellen Fähigkeiten immer wieder kurze Strecken ohne den Rollator zurückzulegen. Stattdessen können Sie beispielsweise einen Gehstock nutzen.

Titelbild von Pronschee auf Pixabay

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