Trauer: So unterstützen Sie Angehörige in schweren Zeiten

Wenn geliebte Menschen aus dem Leben schwinden, ist es oft für die Angehörigen schwierig mit dieser Trauersituation umzugehen. Sie finden nur schlecht in den Alltag zurück und fühlen sich hilflos. Oft weiß man nicht, wie man die Trauernden unterstützen kann – Ob Worte, Taten oder Abstand helfen. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie mit dem Betroffenen umgehen können, um ihn möglichst bei der Verarbeitung der Ereignisse zu unterstützen.

Zuhören

 Versuchen Sie so viel wie möglich für den Trauernden da zu sein. In einer Trauerphase fühlen sich viele der Betroffenen einsam und sind versunken in Ihren eigenen Gedanken. Sich die Gedanken von der Seele zu reden, hilft Ihnen dabei, Ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und sich weniger einsam zu fühlen. Ein Anruf, ein kurzer Besuch, oder auch das gemeinsame Trauern können hilfreich sein. Der Trauernde wird es als Unterstützung wertschätzen, wenn er bei Ihnen seine Gefühle ausdrücken kann und diese nicht verstecken muss.

Verabschiedung ermöglichen

Damit der Angehörige die Trauer bewältigen kann, ist es besonders wichtig, dass er sich angemessen von dem Verstorbenen verabschieden kann. Auch wenn die Organisation der Beerdigung zunächst schwierig für den Betroffenen ist, kann zum Beispiel die Verständigung von Angehörigen und Freunden dazu beitragen, sich aktiv mit dem Verlust auseinanderzusetzen. Auf diese Weise hat er die Möglichkeit sich mit vielen Freunden und Verwanden auszutauschen und findet auch hier die nötige Unterstützung. Sie sollten den Trauernden also unbedingt dabei unterstützen, den Verstorbenen in Ruhe zu verabschieden.

Verständnis

Ärgern Sie sich nicht darüber, wenn der Trauernde auch nach längerer Zeit die Trauerphase noch nicht überwunden hat. Trauer ist eine schwere Krise und es kann durchaus länger dauern, diese Phase zu überwinden. Üben Sie sich daher in Geduld und bieten Sie weiter Ihre Hilfe an. Gut gemeinte Ratschläge wie „Das wird schon wieder!“ können hier eher negativ wirken. Geben Sie ihm Zeit sich an die neuen Umstände zu gewöhnen und die Trauer in Ruhe zu verarbeiten.

Zu Aktivitäten motivieren 

Trauernde befinden sich oft in einer Gedankenspirale, bei der Sie immer wieder mit denselben Gedanken konfrontiert werden. Kleine Alltagsfreuden oder Aktivitäten können helfen, diese Spirale zu unterbrechen und den Betroffenen abzulenken. Ein kleiner Spaziergang in der Natur, ein gemeinsames Gesellschaftsspiel oder auch Musik können wahre Wunder wirken. Gemeinsame Aktivitäten wirken beruhigend und nehmen das bedrückende Gefühl. Versuchen Sie jedoch nicht gewollt gute Laune bei dem Betroffenen hervorzulocken. Auch wenn er es nicht direkt zeigt, freut er sich sicher über eine kleine Auszeit.

Zeit für sich

Überfordern Sie den Trauernden nicht mit zu viel Zuwendung. Bei Trauer ist es ebenfalls wichtig, genug Zeit für die Selbstreflexion zur Verfügung zu haben und sich in Ruhe mit der Situation auseinanderzusetzen. Falls Sie in engem Kontakt zu dem Betroffenen stehen und möglicherweise selbst von dem Trauerfall betroffen sind – nehmen auch Sie sich Zeit für sich selbst. Ihre eigene, bzw. die Trauer eines anderen Menschen auszuhalten ist eine große Herausforderung. Überfordern Sie sich daher nicht selbst und sorgen Sie dafür, dass auch Sie die Möglichkeit haben, die Trauer zu überwinden.