Das Bild zeigt einen Senior mit einer Katze im Arm.

Tiere in der Pflege

Ob Meerschweinchen, Katze oder Hund – tierische Begleiter vertreiben nicht nur die Einsamkeit aus dem Alltag älterer und kranker Menschen. Der regelmäßige Kontakt mit Tieren in der Pflege ist für viele Betroffene ein Lichtblick, der sie ihre Leiden für einen Moment vergessen lässt. Die Glücksgefühle, die beim Streicheln eines Hundes oder beim Kuscheln mit dem Meerschweinchen ausgelöst werden, können sich positiv auf Körper und Geist auswirken. Was beim Einsatz von Tieren in der Pflege zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Was können Tiere in der Pflege bewirken?

Haustiere haben auf Menschen eine positive Wirkung, was zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen. Diese Wirkung kann auch in der Pflege Anwendung finden und den Pflegebedürftigen ein wenig Lebensfreude zurückgeben. Auch aus medizinischer Sicht sind Haustiere eine Bereicherung. So leiden etwa Alzheimer-Patienten seltener an Aggressionen und Depressionen. Zudem können Tiere einen Zugang zu Demenzkranken herstellen, wo andere Therapien häufig weniger Erfolge erzielen. Das Streicheln eines Hundes oder eines anderen Tiers beruhigt, vermindert den Stress und spricht gleichzeitig den Tastsinn an. Auch die anderen Sinne werden durch den tierischen Kontakt geschärft.

Die Zuwendung und die positiven Reaktionen eines Tieres können Pflegebedürftigen außerdem Selbstsicherheit und Bestätigung geben. Tiere bringen Struktur in den Alltag – Gassi gehen, Füttern, Tierarztbesuch, Fellpflege oder den Käfig reinigen. Die herzlichen Lebewesen geben älteren Menschen einen Rhythmus vor und helfen ihnen dabei, den Kreislauf aus sozialem Rückzug, Sinnverlust und Passivität zu durchbrechen. Diese regelmäßige Beschäftigung gibt den Erkrankten das Gefühl, gebraucht zu werden. Zudem fördert der Einsatz von Tieren auch den Kontakt zu anderen Menschen, sei es zu Angehörigen oder zu anderen Hundebesitzern auf der Gassi-Runde. Das ist ein wichtiger Punkt, denn pflegebedürftige Personen driften häufig in die Vereinsamung und soziale Isolation ab.

Letztlich wirkt der Kontakt zu Tieren wie ein Gedächtnistraining für Senioren. Sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitgedächtnis werden trainiert. Nicht nur die Eckdaten wie Name, Rasse und Alter des Tieres gilt es sich zu merken, sondern auch dessen Eigenarten.

Hier kommen Tiere in der Pflege zum Einsatz

Da der Kontakt zu Tieren das Erinnerungsvermögen stimulieren kann und allgemein beruhigend wirkt, kommt diese Therapieform vor allem bei Patienten mit neurologischen oder psychischen Einschränkungen zum Einsatz. Bei Demenzerkrankten können tierische Besucher positive Erinnerungen an ein eigenes Haustier wecken. Findet die Therapie regelmäßig statt, bewirkt die Vorfreude auf den Besuch bei vielen Betroffenen eine höhere Ausgeglichenheit. Demente Personen, die Schwierigkeiten mit der verbalen Kommunikation zu ihrer Umwelt haben, reagieren häufig besonders positiv auf den Kontakt zu Tieren. Denn auch Hund, Katze und Co. zeigen ihr Wohlbefinden oder ihre Abneigung über körperliche Signale, die von Erkrankten wahrgenommen und verstanden werden können.

Viele Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen des betreuten Wohnens sind offen dafür, dass Bewohner ihre eigenen Haustiere mitbringen. Dafür müssen jedoch ein paar Bedingungen erfüllt sein. Zum einen muss natürlich die artgerechte Haltung des Tieres gewährleistet sein. Zum anderen muss genauestens auf die Hygiene geachtet werden, damit gesundheitlich angeschlagene Bewohner nicht durch vom Tier verursachte Verunreinigungen oder das Verhalten des Tieres zu Schaden kommen.

Diese Tiere eignen sich in der Pflege

Da pflegebedürftige Personen in der Regel nicht allein für ein Tier sorgen können, müssen Angehörige oder Mitarbeitende in einem Pflegeheim bei der Versorgung des Tieres unterstützen. Doch nicht jedes Tier eignet sich für einen Einsatz in der Pflege. Vor allem Hunde, aber auch alle anderen Tiere, brauchen Bewegung und müssen beschäftigt werden. Diese Aktivitäten müssen abgesichert sein, bevor ein Tier in die Wohnung oder ins Pflegeheim kommt. Für Menschen, welche in ihrer Mobilität und ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sind, eignen sich Tiere in Käfigen, Terrarien und Aquarien wie zum Beispiel Vögel, Meerschweinchen oder Fische. Doch auch hier gilt: Die Versorgung der Tiere muss zu jedem Zeitpunkt durch eine andere Person gesichert sein.

Kann dies nicht gewährleistet werden, kann ein regelmäßiger Kontakt zu Tieren über Besuchsdienste hergestellt werden. Solche Tierbesuchsdienste kommen zu festgelegten Terminen mit speziell ausgebildeten Tieren in die Pflegeeinrichtung, wo die Senioren mit ihnen spielen und schmusen können. Andere Einrichtungen schaffen aber auch Tiere wie Kaninchen oder Kanarienvögel an, die von allen Heimbewohnern gemeinschaftlich versorgt werden.

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