Bei Demenz denken viele an Alzheimer. Doch neben der Alzheimer-Demenz gibt es viele andere Formen der Erkrankung. Wir stellen Ihnen die am weitesten verbreiteten Demenzformen vor und schauen uns Ursachen für die Gehirnveränderung an.
Demenzformen und ihre Verbreitung im Überblick
- Alzheimer-Demenz: ca. 60 %
- Vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz: ca. 15 %
- Mischform: Alzheimer und Vaskuläre Demenz: ca. 15 %
- Weitere Demenzformen (ca. 10 %): z. B. Lewy-Körperchen-Demenz, Parkinson-Demenz, frontotemporale Demenz, medikamentös bedingte Demenz, stoffwechselbedingte Demenz sowie Demenz infolge eines Schädel-Hirn-Traumas
Alzheimer-Demenz
Unter dieser Demenzform leiden rund 60 Prozent der etwa 24 Millionen weltweit Demenzerkrankten. Benannt wurde die Krankheit nach dem deutschen Psychiater Alois Alzheimer, der bereits 1901 den ersten Fall beschrieb. Es handelt sich um eine Erkrankung des Gehirns, bei der sich Gewebe und Nerven abbauen. Dadurch verändert sich die Gehirnstruktur stark.
In der Folge verschlechtern sich die geistigen Fähigkeiten. Betroffen sind hauptsächlich die Erinnerung sowie die Sprachfertigkeit. Bislang gibt es weder eine vollständige Klärung der Ursache noch eine Behandlungsmöglichkeit. Am häufigsten tritt die Alzheimer-Demenz bei Personen über dem 65. Lebensjahr auf.
Vaskuläre Demenz (VAD)
Die zweithäufigste Form ist die vaskuläre Demenz. In Folge von Durchblutungsstörungen des Gehirns sterben hierbei Nervenzellen ab. Abhängig vom Ausmaß der Durchblutungsstörung tritt die vaskuläre Demenz unterschiedlich stark auf. Ursachen für eine mangelhafte Blutversorgung des Gehirns können Gefäßverkalkungen, Herz- und Hirninfarkte sein. Oft beginnt diese Demenzform schleichend.
Durch die spezifischen Symptome kann die Krankheit jedoch gut von der Alzheimer-Demenz abgegrenzt werden. Während bei der Alzheimer-Demenz Gedächtnisstörungen dominieren, sind bei der vaskulären Demenz hingegen Verlangsamung, Denkschwierigkeiten oder Stimmungslabilität auffällig.
Hinweis: Eine rechtzeitige Behandlung der Risikofaktoren kann der vaskulären Demenz vorbeugen.
Die beiden zuvor beschriebenen Demenzerkrankungen können auch kombiniert als Mischform auftreten.
Ist Altersdemenz eine eigene Demenzerkrankung?
Nein. Es wird jedoch häufig von der sogenannten Altersdemenz gesprochen, da die Häufigkeit von Demenzerkrankungen mit zunehmendem Alter stark ansteigt. So sind in der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen weniger als zwei Prozent betroffen, bei den über 90-Jährigen hingegen über 35 Prozent. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine eigenständige Erkrankung.
Welche Ursachen sind für die Demenzformen bekannt?
Für das Entstehen der Demenzformen sind drei Ursachen bekannt.
Abbau von Nervenzellen: Ohne äußerlich erkennbare Ursache degenerieren die Nervenzellen des Gehirns – sie sterben also ab. Im Laufe der Krankheit verändert sich ein Baustein im Gehirn. Dadurch wird die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen beeinträchtigt. Dies betrifft Lernprozesse, die Orientierung sowie die Gedächtnisleistungen.
Gefäßerkrankungen: Durchblutungsstörungen im Körper hemmen die Blutversorgung des Gehirns. Diese führen zu schweren Schäden im Gehirn wie dem Absterben von Gehirnzellen. Dadurch wird die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen verhindert, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen verantwortlich sind.
(sekundäre) Folgeerkrankung: Auch organische Erkrankungen können zum Absterben der Gehirnzellen führen. Diese Faktoren können eine Infektionskrankheit, eine Hirnverletzung, ein Hirntumor oder eine Herz-Kreislauf-Krankheit sein. Ebenso können Arzneistoffe und Gifte wie Alkohol oder andere Drogen ebenfalls zu einer Demenz führen.
Tipp: Weitere Beiträge rund um Demenz und Beschäftigungsmöglichkeiten für demenziell Erkrankte finden Sie auf unseren Ratgeber-Seiten. https://hksk.de/ratgeber/