Auf die Situation der Alzheimer-Erkrankten und deren Angehörigen aufmerksam machen: Das ist das Ziel des Welt-Alzheimertags, der seit 1994 weltweit am 21. September stattfindet. Wir stellen Ihnen den Aktionstag näher vor und geben Ihnen eine Übersicht zur Alzheimer-Krankheit und ihrem Entdecker.
Alzheimer, Demenz, Alzheimer-Demenz: Begriffsklärung
Im alltäglichen Sprachgebrauch verwenden viele die Begriffe „Alzheimer“ und „Demenz“ synonym. Doch es handelt sich hierbei nicht um das gleiche Phänomen. Denn Demenz ist keine Krankheit, sondern ein psychiatrisches Syndrom, das bei unterschiedlichen Erkrankungen auftritt. Es besteht eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, des Denkvermögens, der Sprache und teilweise auch der Persönlichkeitsstruktur.
Zwar ist die Alzheimer-Erkrankung schätzungsweise mit einem Anteil von ca. 60% die am häufigsten auftretende Demenzform, dennoch gibt es eine Vielzahl weiterer Formen von Demenz. Hierzu zählen beispielsweise:
- Vaskuläre Demenz: Tritt bei subkortikaler arteriosklerotischer Enzephalopathie auf.
- Lewy-Körper-Demenz: Tritt unter anderem bei einer bestehenden Parkinsonerkrankung auf.
- Frontotemporale Demenz/Pick-Krankheit: Äußert sich vor allem in einer fortschreitenden Veränderung der Persönlichkeit und der sozialen Verhaltensweisen.
Die Alzheimer-Demenz ist also eine spezielle Form der Demenz, die sich im Rahmen der Alzheimer-Erkrankung entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, in deren Verlauf Nervenzellen unumkehrbar zerstört werden. Die Krankheit verläuft bei den Betroffenen sehr unterschiedlich. Die Ursachen der Alzheimer-Demenz sind bis heute noch nicht ausreichend erforscht. Es ist jedoch bekannt, dass eine Reihe von Veränderungen im Gehirn von Alzheimer-Patienten auftreten.
Alois Alzheimer: Entdecker der Alzheimer-Krankheit
Dass überhaupt begonnen wurde, über Ursachen, Vorbeugung und Therapie der Alzheimer-Erkrankung zu forschen, ist ihrem Entdecker Alois Alzheimer zu verdanken. Der Psychiater wurde im Jahr 1864 in Marktbreit geboren und studierte in Würzburg und Tübingen Medizin. Im Jahr 1888 begann er in der Frankfurter „Städtischen Heilanstalt für Irre und Epileptische“ zu arbeiten. Gemeinsam mit seinen Kollegen trat er hier für Behandlungsmethoden ein, die möglichst ohne den Einsatz von Zwangsmitteln wie Zwangsjacken und Zwangsernährung auskommen sollten.
Grundlage der Alzheimer-Forschung
Im Jahr 1901 begegnete Alois Alzheimer erstmals der Patientin, die ihn später berühmt machen sollte. Die 51-jährige Auguste Deter war von ihrem Mann in die Anstalt gebracht worden, weil sie nicht mehr in der Lage war, ihren Alltag zu bewältigen. Die im Jahr 1996 im Keller der Uniklinik in Frankfurt wiedergefundene Krankenakte von Deter belegt, dass sie unter starker Verwirrung litt und sich an viele Einzelheiten aus ihrem Leben – etwa den Namen ihres Mannes – nicht mehr erinnern konnte.
Nach ihrem Tod im Jahr 1906 untersuchte Alois Alzheimer das Gehirn der Patientin und fand abgestorbene Nervenzellen und Eiweißablagerungen, sogenannte Plaques. Die demenziellen Symptome, die Auguste Deter gezeigt hatte, führte er auf diese Hirnveränderungen zurück und stellte im gleichen Jahr die von ihm „Krankheit des Vergessens“ genannte Erkrankung auf einem Kongress seinen Kollegen vor. Der Psychiater Emil Kraepelin benannte die Krankheit schließlich ihrem Entdecker zu Ehren in Alzheimer-Krankheit um.
Warum gibt es den Welt-Alzheimertag?
Im Rahmen des Welt – Alzheimertages und der Woche der Demenz finden deutschlandweit viele Informations- und Aufklärungsveranstaltungen statt. Es soll also über die Krankheit informiert und auf ihre Folgen aufmerksam gemacht werden. Zudem erhalten Betroffene und ihre Angehörigen einen Überblick über Unterstützungsangebote. Der Welt-Alzheimertag wird weltweit von der Dachorganisation Alzheimer’s Disease International unterstützt. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. bietet Ihnen eine tolle Übersicht zu den Veranstaltungen rund um den Welt-Alzheimertag: Übersicht Veranstaltungen
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