Hospiz

Hospiz: Begleitung am Lebensende

Unter dem Motto „Weil du wichtig bist!“ findet am 13. Oktober der Welthospiztag statt, bei dem die gelebte Erfahrung von schwerstkranken und sterbenden Menschen im Mittelpunkt steht. Zeit, sich einmal vor Augen zu halten, was die Hospizarbeit leistet.

Palliative Versorgung im Hospiz

Menschen mit schweren Erkrankungen, bei denen keine Aussicht auf Heilung mehr besteht, haben das Anrecht auf eine palliative Versorgung. Statt einer Lebensverlängerung um jeden Preis, stehen der Erhalt der Lebensqualität, Nähe, Zuwendung und die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen im Vordergrund. Grob besteht die palliative Versorgung aus zwei Bereichen. Einem medizinischen Bereich und einem, bei dem es um die psychosozialen und spirituellen Belange des Betroffenen geht.

Ambulante Hospizdienste bzw. stationäre Hospize haben es sich zur Aufgabe gemacht, Sterbende in ihrer letzten Lebensphase im Sinne der Palliative Care zu begleiten. Im Mittelpunkt der Hospizarbeit stehen dabei die Wünsche und Bedürfnisse des Betroffenen sowie seiner Angehörigen und Nahestehenden. Die Hozpizarbeit – ob ambulant oder stationär – basiert auf folgenden Schwerpunkten:

  • Die palliative Pflege und die palliative Medizin lindern Schmerzen und Begleiterscheinungen der Erkrankung des Sterbenden. Sie bemühen sich um die Verbesserung der Lebensqualität an der Schwelle zum Tod.
  • Die psychosoziale Begleitung mit der emotionalen Unterstützung der Beteiligten. Betroffene und ihre Angehörigen erhalten Unterstützung beim Erleben und Verarbeiten der Gefühle, die im Zusammenhang mit dem nahenden Tod auftauchen.
  • Die spirituelle Begleitung, die sowohl dem Sterbenden als auch seinen Angehörigen zugute kommt und dabei hilft, die Erfahrung des Todes zu begreifen.

Dabei endet die Begleitung und Unterstützung nicht mit dem Tod. Sie wird auf Wunsch der Angehörigen in der Zeit der Trauer weitergeführt.

Ambulanter Hopizdienst

Zu den am häufigsten geäußerten Wünschen zählt der Wunsch, bis zum Lebensende zuhause oder in einem vertrauten Umfeld bleiben zu können. Dies zu ermöglichen, ist die Hauptaufgabe der ambulanten Hospizdienste. Dazu ist der Aufbau eines Versorgungsnetzwerkes erforderlich, in dem alle relevanten Berufsgruppen eng zusammenarbeiten. Mit dem ganzheitlichen Ansatz, der psychosoziale, spirituelle sowie palliativmedizinisch und – pflegerische Angebote vereint, soll den Wünschen und Bedürfnissen des Sterbenden Rechnung getragen werden. Wesentliches Merkmal der ambulanten Hospizdienste ist die Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Dabei übernehmen Ehrenamtliche vor allem Aufgaben in der psychosozialen Begleitung der Betroffenen. Die hauptberuflichen Mitarbeiter unterstützen die Ehrenamtlichen und koordinieren außerdem die hospizlichen und palliativen Versorgungsleistungen.

Stationäre Hospize

Ist eine ambulante Begleitung im Haushalt oder in der Familie nicht mehr möglich oder gewünscht, kann die Aufnahme in ein stationäres Hospiz erfolgen. Ein stationäres Hospiz ist eine kleine, familiäre Einrichtung mit acht bis sechzehn Betten, die sich um die palliative Versorgung Sterbender kümmert. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospizes gewährleisten die ganzheitliche Betreuung in Zusammenarbeit mit (Haus-)Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Altenpflegern. Träger dieser Einrichtungen sind zumeist gemeinnützige Vereine, aber auch Kirchen, gemeinnützige Organisationen oder Stiftungen. 

Wer trägt die Kosten?

Die Leistungen der ambulanten Hospizdienste bzw. der stationären Hospize sind für den Betroffenen kostenfrei. Die Kosten für die ambulante und stationäre Hospizarbeit werden zu 95 Prozent von den gesetzlichen Krankenkassen gedeckt, für den Rest kommt das Hospiz auf. Dieser Anteil wird größtenteils über Spenden finanziert, aber auch durch die ehrenamtliche Arbeit abgefangen.

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