Naturheilkundliche Maßnahmen werden immer beliebter. Egal ob Aromatherapie, Heilpflanzen oder Kneipp-Anwendungen: Es gibt viele alternative Heilmethoden, die sich einfach zu Hause anwenden und damit gut in den Pflegealltag einbauen lassen. Hier zeigen wir Ihnen einige Beispiele, wie Sie einfach selbst natürliche Heilmittel und Therapien in der Pflege einsetzen können.
Unruhe und Schlafstörungen
Unruhe und Schlafprobleme sind weit verbreitet. Gerade älteren, pflegebedürftigen Menschen machen Sie oft zu schaffen. Mit natürlichen Mitteln können Sie Ihren Angehörigen jedoch einfach zu einem besseren Schlaf verhelfen. Denn ätherische Öle, wie Lavendelöl beruhigen die Nerven und haben eine entspannende Wirkung. Um den Raum zu beduften, tropfen Sie einfach ein bis zwei Tropfen des Öls auf ein Taschentuch und legen Sie es in die Nähe des Bettes. Wenn Sie möchten, können Sie Ihren Angehörigen auch mit etwas Öl einreiben. Eine leichte Massage der Hände, Füße oder Brust kann sehr beruhigend wirken. Auch ein Duftkissen mit Lavendelblüten in der Nähe des Kopfkissens, oder ein frischer Lavendeltee vor dem Zubettgehen können den gewünschten Effekt erzielen.
Magen-Darm-Beschwerden natürlich lindern
Blähungen, Völlegefühl, oder Durchfall sind nur einige der vielen Magenbeschwerden, die bei pflegebedürftigen Personen auftreten können. Gerade Bewegungsmangel kann die Darmtätigkeit beeinflussen und so Beschwerden hervorrufen. Hier helfen verschiedene Tees dabei, den Magen zu beruhigen. Besonders Anis-, Fenchel-, oder Kümmeltee haben eine krampflösende und entblähende Wirkung. Auch feuchtwarme Bauchwickel wirken entspannend und beruhigend auf den Verdauungstrakt. Dazu müssen Sie lediglich ein Baumwolltuch mit warmem Wasser befeuchten und es auf oder um den Bauch des Patienten legen.
Appetitlosigkeit
Mangelnder Appetit gehört bei älteren Menschen oft zum Alltag. Dabei kann sich das Verschmähen des Essens negativ auf die Lebenskraft auswirken und birgt die Gefahr einer Mangelernährung. Tinkturen aus bitterstoffhaltigen Pflanzen können nachweislich den Appetit anregen und sind einfach anzuwenden. Sie sind in der Apotheke erhältlich und enthalten oft Wermut oder Schafgarbe. Wenn Ihr Angehöriger die Tinkturen verschmäht, bietet es sich an, Tees aus diesen Kräutern aufzugießen.
Kneipp-Bäder bei Müdigkeit
Sich matt oder müde zu fühlen, kann viele Ursachen haben. Oft spielen Bewegungsmangel, schlechter Schlaf oder Flüssigkeitsmangel eine Rolle. Wenn sich Ihr pflegebedürftiger Angehöriger oft müde fühlt, sollten Sie zunächst versuchen Ihn zu mehr Bewegung oder Aufenthalten in der frischen Luft zu motivieren. Denn frische Luft regt den Geist und die Durchblutung an. Außerdem können Sie Ihm beispielsweise Fruchtsäfte anbieten, die den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt wiederherstellen.
Helfen diese Hausmittel nicht, können Sie kalte Armgüsse oder anregende Wechselfußbäder nach Kneipp durchführen. Für ein Wechselfußbad stellen Sie zwei hohe Gefäße mit warmem und kaltem Wasser bereit und lassen Ihren Angehörigen die Füße in das kalte Wasser tauchen. Er sollte die Füße zunächst für etwa fünf Minuten in das warme Wasser stellen bis er sie kurz in das kalte Wasser gibt. Dies können Sie bis zu viermal wiederholen.