Sicherheit

Sicherheit bei nächtlichem Laufdrang

Menschen mit Demenz neigen oft dazu, nachts unbeaufsichtigt das Bett zu verlassen. Zum einen kann das sehr schnell zu Stürzen führen, zum anderen können sie aber auch unbemerkt das Haus verlassen. Damit pflegende Angehörige nicht unentwegt mit einem Ohr bei der pflegebedürftigen Person sein müssen, gibt es Warnsysteme, die Pflegenden das unbeaufsichtigte Verlassen des Bettes oder des Raumes signalisieren. In unserem Ratgeber stellen wir einige Hilfsmittel vor, die Ihnen mehr Sicherheit geben.

Ein Problem bei vielen Demenzkranken ist die Tendenz, auf Wanderschaft zu gehen, wenn alle anderen schlafen. Dabei besteht nicht nur Sturz- und Verletzungsgefahr für die Bettflüchtigen. Sie können auch unbemerkt das Haus verlassen und sich verirren. Womöglich sind sie nur mit ihrem Pyjama bekleidet und laufen Gefahr zu unterkühlen. Gutes Zureden, das Bett nicht alleine zu verlassen, ist ab einem gewissen Stadium der Erkrankung vergebens. Pflegende Angehörige möchten Betroffenen einerseits so viel Bewegungsfreiraum wie möglich lassen, gleichzeitig stellt die ständige Sorge um die Sicherheit der pflegebedürftigen Person eine große Belastung dar. In der häuslichen Pflege können die hier vorgestellten Warnsysteme daher nützlich sein. 

Diese Hilfsmittel stellen zwar eine Form von Überwachung dar, doch sind sie eine gute Alternative zu freiheitsentziehenden Maßnahmen wie Bettgittern oder gar Einschließen. Wichtig ist zudem, den Ursachen für die nächtliche Unruhe auf den Grund zu gehen. Ist der Betroffene tagsüber vielleicht nicht richtig ausgelastet? Treiben ihn Sorgen oder Ängste um?

Bettkantenalarm

Beim Bettkantenalarm ist der Name Programm. Dazu wird eine Drucksensorfolie an der Bettkante zwischen Bettlaken und Matratze angebracht. Im Inneren befindet sich ein Sensor, der auf Druck reagiert. Setzt sich die betroffene Person auf und belastet den Sensor, wird der der Pflegende durch ein optisches oder akustisches Signal benachrichtigt. So kann er unverzüglich nach dem Rechten sehen und Schlimmeres vermeiden. Fehlalarme durch das Auflegen einer Hand oder des Arms des Pflegebedürftigen sind ausgeschlossen, da der Sensor erst ab einem bestimmten Druck reagiert. Zudem lässt sich der Bettkantenalarm einfach installieren und nimmt nur wenig Platz ein. Dabei ist der Körperdrucksensor so flexibel, dass er auch an ein Pflegebett mit einem Knie-Knick angebracht werden kann.

Trittsensormatten

Darüber hinaus sind Trittsensormatten eine gute Möglichkeit, demente Personen unbemerkt zu überwachen, ohne ihre Bewegungsfreiheit einschränken zu müssen. Diese werden einfach vor das Bett oder unter die Fußmatte an der Wohnungs- oder Terassentür gelegt. Betritt die pflegebedürftige Person die Matte, reagiert der in ihr verbaute Sensor auf den Druck. Ein optisches oder akustisches Signal setzt den Pflegenden über die Aktivität in Kenntnis. Trittsensormatten sind in verschiedene Ausführungen erhältlich. Breite Matten eignen sich für die Positionierung vor dem Bett. Darüberhinaus bieten einige Modelle die Möglichkeit, mehrere Matten auf ein Empfangsgerät zu legen.

Ortung per GPS

Ist die demente Person doch ausgebüxt, irrt sie womöglich orientierungslos umher und die Angehörigen wissen nicht, wo sie mit der Suche anfangen sollen. Für derartige Notfälle eignen sich GPS-Ortungssysteme. Die pflegebedürftige Person trägt hierzu ein Sendegerät, zum Beispiel als Armbanduhr mit sicherem Verschluss oder am der Kleidung. Über das GPS-System lässt sich der genaue Standort des Entlaufenden lokalisieren und über das Handy abrufen. Zudem gibt es die Möglichkeit, einen Sicherheitsbereich, den sogenannten „Geofence“, festzulegen. Sobald der Träger des Senders diesen verlässt, erhält der Pflegende automatisch eine Meldung mit den genauen Angaben zu seinem Aufenthaltsort. Wichtig: Bei GPS-Geräten auf die Akkulaufzeit achten und regelmäßig aufladen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.