So schützen Sie sich vor Betrug im Alter

In Zeiten der Digitalisierung ist niemand vor Betrug sicher. Gerade Senioren stellen für Betrüger jedoch noch immer ein beliebtes Ziel dar. Die Täter setzen dabei bewusst darauf, ältere Menschen in die Enge zu treiben: Sie sprechen schnell, erzeugen eine Stresssituation und nutzen häufig sogar die körperlichen Einschränkungen oder Einsamkeit ihrer Opfer aus. Damit haben es nicht nur ältere Menschen schwer, das kriminelle Vorhaben zu durchschauen. Wenn Sie jedoch beliebte Maschen der Täter kennen, können Sie sich aktiv gegen Betrug im Alter wappnen.

Beliebte Maschen der Betrüger

Bitte um Spende inklusive Taschendiebstahl

Falsche Spendensammler an der Haustür sind mittlerweile vielen Senioren bekannt. Deshalb haben Trickbetrüger ihre Aktivität in den städtischen Raum verlegt. Eine Spendendose in der Hand, sprechen sie bevorzugt ältere Menschen in der Fußgängerzone an, um Geld einzusammeln. Weigert sich die oder der Betroffene, holen sich die Täter oft gewaltsam, was sie wollen.

Das können Sie tun:

  • Machen Sie einen Bogen um Spendensammler in der Fußgängerzone und reagieren Sie nicht, wenn Sie von der Seite angesprochen werden.
  • Tragen Sie Taschen und Rucksäcke möglichst körpernah und immer verschlossen.
  • Gehen Sie in ein Geschäft oder rufen Sie im Ernstfall laut um Hilfe, wenn Sie sich bedrängt fühlen.

Der Schockanruf

Kriminelle sorgen oft für eine belastende Situation, die ihre Opfer unter (Zeit-)Druck setzt und damit logisches Denken erschwert. Ein beliebter Trick sind deshalb Schock- oder falsche Warnanrufe, bei denen der Angerufene z.B. über einen Unfall eines Verwandten oder über einen bevorstehenden Einbruch informiert wird. Auch positive Schockmomente kommen zum Einsatz – beispielsweise, indem der Anrufer große Gewinne oder die Möglichkeit neuer Bekanntschaften verkündet. Egal, welche Masche die Betrüger jedoch nutzen: relativ schnell kommen Geldforderungen, um Hilfeleistungen, Reparaturen oder Transkationsgebühren für Gewinne zu bezahlen. Meist steht dann auch schnell eine ominöse „Vertrauensperson“ vor der Tür, um das Geld einzusammeln.

Das können Sie tun:

  • Werden Sie hellhörig, wann immer Sie jemand am Telefon um Geld bittet, und geben Sie niemals persönliche Daten zu Ihrer familiären oder finanziellen Situation preis.
  • Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit Angehörigen, Freunden oder Nachbarn.
  • Haben Sie keine Angst, unfreundlich zu sein! Betrüger setzen auf die Höflichkeit ihrer Opfer, um sie am Telefon zu halten. Legen Sie im Zweifelsfall einfach auf!
  • Kontaktieren Sie in jedem Fall die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkam.

Wichtiger Hinweis: Die Nummer 110

Sehen Sie in der automatische Nummernanzeige Ihres Telefons die Rufnummer 110, können Sie sofort von einem Betrug aussehen. Die angezeigte Nummer kann technisch sehr leicht manipuliert werden – und die Polizei wird niemals unter dieser Nummer anrufen! Wollen Sie die Polizei kontaktieren, drücken Sie nicht die Rückruftaste, sondern wählen Sie immer selbst die 110.

Das können Sie außerdem tun

  • Halten Sie Kontakt zu anderen Senioren, Freunden, Familie oder Nachbarn, um im Ernstfall einen Ansprechpartner zu haben.
  • Sichern Sie Ihre Wohnungstür (z.B. mit einer Kette) und lassen Sie niemanden in Ihre Wohnung.
  • Kaufen und unterschreiben Sie nichts an der Wohnungstür. Sollte es dazu gekommen sein, machen Sie unverzüglich von Ihrer 14-tägigen Widerrufsfrist per Einschreiben Gebrauch.
  • Tragen Sie, wenn möglich, immer ein Telefon bei sich. So können Sie im Ernstfall schnell Hilfe holen.
  • Machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind! Kriminelle nutzen das Gefühl, gebraucht zu werden, selbständig zu sein und helfen zu können bewusst aus.

 

Weitere Möglichkeiten, sich über gängige Betrugsmaschen zu informieren, erhalten Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

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