Laut der Deutschen Hochdruckliga e.V. leiden drei von vier Menschen im Alter zwischen 70 und 79 an Bluthochdruck. Das Tückische am Bluthochdruck: Er kann schwere Schäden im Körper anrichten, doch Betroffene spüren meist nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Aber welche Warnsignale gibt es? Welche Folgen hat Hypertonie? Und wie lassen sich erhöhte Werte senken? Die Antworten lesen Sie hier.
Bluthochdruck ist Risikofaktor Nummer 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Gefäßsystems, bei der die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch sind. Generell liegt der Grenzwert bei 139/89 mmHg. Wird dieser überschritten, spricht man von einer arteriellen Hypertonie. Wiederholte Druckmessungen und eine Langzeitmessung des Blutdrucks können die Diagnose bestätigen.
Symptome
Anfangs fehlen die Beschwerden häufig. Später können zunächst allgemeine Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen oder -stolpfern, Kurzatmigkeit bei Belastung, Nervosität oder Schlafstörungen auftreten. Krisenhafte Blutdruckanstiege äußern sich oft durch Schwindel, Unruhe, Angst, Panikgefühle, Atemnot oder ein Engegefühl der Brust. In diesem Fall sollte der Blutdruck sofort kontrolliert werden. Bei hohen Druckwerten oder anhaltenden Beschwerden umgehend einen Arzt aufsuchen.
Risikofaktoren
Mit etwa 20 bis 30 Millionen Erkrankten in Deutschland gilt Bluthochdruck als Volkskrankheit. Betroffen sind vor allem ältere Menschen, da die Elastizität der Arterien mit fortschreitenden Alter abnimmt. In 90 Prozent der Fälle handelt es sich um eine primäre Hypertonie. Das bedeutet, dass es keine organischen Ursachen für den erhöhten Blutdruck gibt. Eine Erklärung für Bluthochdruck sind erbliche Veranlagungen. Aber auch bestimmte Risikofaktoren begünstigen eine primäre Hypertonie. Dazu zählen unter anderem Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress. Glücklicherweise haben Betroffene diese oft selbst in der Hand.
Folgen
Bei Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen erhöht. Da sich erhöhte Werte anfangs kaum bemerkbar machen, bleiben sie häufig für lange Zeit unentdeckt und unbehandelt. So kann die Krankheit schleichend fortschreiten. Auf die Dauer werden Herz und andere lebenswichtige Organe durch den zu hohen Druck überlastet. Zudem setzt die natürliche Gefäßalterung bei Hypertonikern früher ein und schreitet schneller fort. Die Gefäße verkalken vorzeitig. Dies kann nicht nur zu lebensbedrohlichen Folgekrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen, sondern auch Nierenversagen oder Augenerkrankungen hervorrufen.
Vorbeugung und Senkung
Das wirksamste Mittel gegen Bluthochdruck ist eine gesunde Lebensweise. Auch wenn dies mit massiven Änderungen des gewohnten Lebensstils einhergeht, lohnt sich die Umstellung. Denn eine leichte Hypertonie kann oft schon durch eine gesunde Lebensweise auf normale Werte sinken. Erkrankte mit einer schweren Form der Hypotonie sind dank einer gesunden Lebensweise oft auf weniger Medikamente angewiesen. Natürlich ist gelingt es nicht immer auf Anhieb, alte Gewohnheiten abzulegen. Doch wer sich an folgende Empfehlungen hält, wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Verbesserung feststellen:
- Normalgewicht anstreben
- Mäßiger Alkoholgenuss
- Wenig Kochsalz zu sich nehmen
- Gesunde Ernährung
- Verzicht auf Nikotin
- Regelmäßige körperliche Betätigung
- Regelmäßiger Tagesablauf mit Pausen für Erholung und Entspannung
Bei einer leichten oder mittelschweren Hypertonie kann anfangs auf Medikamente verzichtet werden. Stattdessen wird zunächst einige Monate abgewartet, ob die empfohlene Lebensumstellung Erfolge erzielt. Oft bewirkt diese bereits unbedenkliche Werte. Stellt sich auch nach einiger Zeit keine Besserung ein, sind in aller Regel Medikamente zur Blutdrucksenkung notwendig. Wird allerdings schwere Hypertonie festgestellt, sollte sofort mit der medikamentösen Behandlung begonnen werden. Diese Arzneimittel können den Blutdruck zwar senken, eine Hypertonie aber nicht heilen können. Eine regelmäßige Einnahme ist daher unabdingbar.