Gänsebraten, Glühwein, Spekulatius und Co.: Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit! Doch im Sinne der Gesundheit ist es wichtig, Maß zu halten, nicht an Gewicht zuzulegen und – besonders für Diabetiker – die Essgewohnheiten im Advent nicht radikal umzustellen. Genuss ohne Reue – wie das gelingen kann, erklären wir in diesem Artikel.
Gewohnheiten beibehalten
Dass jetzt überall süße und fettige Versuchungen locken bedeutet nicht, dass man sich ab Dezember ausschließlich von Dominosteinen und Gans ernähren soll – wer sich normalerweise obst-, gemüse- und vollkornreich ernährt, sollte diese Gewohnheit auch im Advent beibehalten. Regelmäßige Mahlzeiten sind jetzt besonders wichtig. Es bringt gar nichts, den ganzen Tag zu hungern, um sich abends besonders viel Gänsebraten genehmigen zu können – der liegt hinterher nur schwer im Magen. Lieber eine kleinere Portion bewusst genießen!
Auch die Verfügbarkeit ist jetzt ein wichtiges Thema: Wer einen Teller mit Naschereien offen im Wohnzimmer oder auf dem Schreibtisch stehen hat, wird unwillkürlich häufiger hineingreifen, als in die Plätzchendose im obersten Regalfach. Süßigkeiten sind ein ganz besonderer Genuss und sollten es auch bleiben. Deshalb lieber am Nachmittag zum Kaffee drei selbstgebackene Plätzchen genießen, als den ganzen Vormittag über statt eines Frühstücks Lebkuchen knabbern!
Selbermachen statt Kaufen!
Wer Kinder hat weiß, wie viel Spaß das Chaos machen kann, das in der Weihnachtsbäckerei entsteht! Kochen, Backen und das Dekorieren der Eigenkreationen machen übrigens auch Erwachsenen Spaß. Die Produkte lassen sich anschließend auch noch an Nachbarn und Freunde verschenken. So macht man anderen eine Freude und vermeidet, allzu große Mengen an süßen Verlockungen im Haus zu haben.
Selbermachen bedeutet aber auch, dass man die Kontrolle über die verwendeten Zutaten behält – so weiß man, was drin ist. Für Diabetiker ist dies besonders wichtig, da sie für die Berechnung der Brot- und Kohlenhydrateinheiten wissen müssen, was Plätzchen und Co. enthalten.
Die Devise Selbermachen statt Kaufen gilt übrigens auch und besonders bei den weihnachtlichen Getränken. Bereiten Sie Glühwein und Punsch lieber selbst zu, als auf Fertigprodukte aus dem Supermarkt oder stundenlang warm gehaltene Varianten vom Weihnachtsmarkt zurückzugreifen.
Ein leckerer Glühwein ist ganz leicht selbstgemacht. Einfach eine Flasche vom Lieblingswein (rot oder weiß) mit Glühweingewürz (Nelken, Zimt, Kardamom, Sternanis und Ingwer) und frischen Orangenscheiben erwärmen und nach Lust und Laune in der Tasse süßen – fertig! Achtung, der Glühwein sollte nur auf ca. 73° C erwärmt werden, da sonst der Alkohol flöten geht. Ganz ohne Alkohol geht’s natürlich auch: Den Wein einfach durch Fruchtsaft (Traubensaft, Orangensaft oder naturtrüben Apfelsaft) gemischt mit Früchtetee ersetzen. Ein Nachsüßen ist dann nicht mehr nötig, dafür sorgt der Fruchtzucker im Saft.
Festliche Alternativen
Wer schon einmal wegen übertriebenem Weihnachtsgansgenuss eine schlaflose Nacht verbracht hat, sollte sich die Frage stellen: Muss es denn immer Gans sein? Ganz bestimmt nicht! Eine Pute ist auch ein großer Vogel, den man füllen kann, enthält aber viel weniger Fett. Und ein mageres Rinderfilet oder Lachs und Karpfen sind festliche Gerichte mit viel weniger Fett als der klassische Festtagsbraten.
Wer an Heiligabend auf den Klassiker Würstchen und Kartoffelsalat schwört, kann auch diesen kalorienärmer und gesünder gestalten. Greifen Sie zu Knackwürstchen aus Geflügel- statt aus Schweinefleisch und zur schwäbischen Variante des Kartoffelsalats, der mit Brühe und Essig statt mit fettiger Mayonnaise angemacht wird.
Zum Nachtisch können Bratäpfel mit Rosinen, Gewürzen und Mandeln gereicht werden, oder ein leckeres Zimt-Joghurt-Parfait mit Orangenfilets – dann steckt die Portion Obst direkt mit im Menüplan!
Stress vermeiden
Nicht nur Süßes und Fettiges belasten in der Weihnachtszeit den Organismus, auch der Stress schlägt vielen auf Gemüt und Magen. Für das Weihnachtsmenü sollten Sie deshalb alles, was aufbewahrt werden kann, frühzeitig einkaufen. Wenn Sie Fleisch frisch besorgen müssen, können Sie es beim Metzger vorbestellen. So entfallen auch lästiges Anstehen und Enttäuschungen, wenn der gewünschte Braten nicht mehr zu haben ist. Bereiten Sie vor, was sich Vorbereiten lässt, und verteilen Sie die Last auf mehrere Schultern – etwa, indem Sie die Aufgabe, den Nachtisch oder die Beilagen zuzubereiten, einfach an Gäste delegieren!
Natürlich sind wir alle keine Ernährungsengel und der ein oder andere Ausrutscher passiert in der Adventszeit jedem. Umso wichtiger, sich auch in der kalten Jahreszeit ausreichend zu bewegen – Spaziergänge und zahlreiche Wintersportangebote locken jetzt hinter dem Ofen hervor. Und das in jedem Alter!