Herbst und Winter sind die klassische Erkältungszeit. Bei vielen kratzt es jetzt im Hals, es wird geschnieft und gehustet, was das Zeug hält. Ob es sich bei der Erkrankung um eine Erkältung oder eine echte Grippe handelt, ist für Laien häufig schwer zu unterscheiden. In jedem Fall gilt es aber, einige Regeln zu beachten, um Schlimmeres zu verhindern und schnell wieder gesund zu werden.
„Grippe trotz Impfung“, denken dieser Tage viele, die mit laufender Nase oder Halsschmerzen kämpfen. Und das, obwohl sie sich im Herbst gegen den Influenza-Virus haben impfen lassen. In den meisten Fällen wohl ein Trugschluss. Denn obwohl auch eine Impfung niemals 100-prozentigen Schutz bieten kann, handelt es sich wahrscheinlich um eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt. Wie eine echte Grippe geht auch eine Erkältung mit Beschwerden der Atemwege, Fieber und allgemeiner Abgeschlagenheit einher. Sie kann aber von über 100 verschiedenen Erregern ausgelöst werden.
Die feinen Unterschiede
Bei allen Ähnlichkeiten bestehen zwischen Erkältung und Influenzaerkrankung ein paar Unterschiede. Allerdings kommen immer wieder atypische Verläufe vor, sodass die Erkennungszeichen mit Vorsicht zu genießen sind.
Eine Grippe beginnt nämlich normalerweise sehr plötzlich. Von einem Moment auf den anderen hat der Patient Fieber, leidet unter Glieder- und Kopfschmerzen und fühlt sich sehr schwach und krank. Eine Erkältung hingegen setzt oft schleichend mit leichten Kopf- und Halsschmerzen ein, die sich im Laufe der Zeit steigern. Erst im Verlauf der Krankheit kommen Fieber, Schnupfen und weitere Symptome hinzu. Auch die Höhe des Fiebers unterscheidet sich: Während bei einer Erkältung die Körpertemperatur bei Erwachsenen meist nur leicht erhöht ist und selten über 38,5 ° Celsius steigt, ist hohes Fieber ein typisches Kennzeichen für eine echte Grippe. Auch eine besonders langwierige Erkrankung von über einer Woche Dauer kann darauf hinweisen, dass hier der Influenza-Virus am Werke ist.
Bei anhaltenden Beschwerden immer zum Arzt!
Egal, ob Sie bei sich eine Influenzaerkrankung oder eine Erkältung vermuten: Wenn nach 3 Tagen keine Besserung eintritt, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen! Auch bei hohem Fieber über 39 ° Celsius, sehr starkem Krankheitsgefühl, bekannten Vorerkrankungen oder herabgesetzter Immunabwehr ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. Ältere Patienten sind besonders gefährdet und sollten sich nicht scheuen, bei einem Mediziner Rat zu suchen. Dieser kann Medikamente verschreiben, die den Krankheitsverlauf mindern können. Im Notfall muss der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen bei Fieber durch eine Infusion ausgeglichen werden. Zudem können fiebersenkende oder abschwellende Mittel helfen, die Symptome zu lindern.
Erkältet durch Kälte?
Aber wieso steckt man sich im Winter überhaupt so schnell an? Zum einen ist durch die anhaltende Kälte die Immunabwehr geschwächt. Heizungsluft und der Wechsel zwischen kalter Außenluft und warmen Innenräumen lassen die Schleimhäute austrocknen und angreifbar werden. Zum anderen halten sich in Herbst und Winter mehr Menschen gemeinsam in geschlossenen Räumen auf. In Bus und Bahn herrscht zum Beispiel ein viel größeres Gedränge und Viren und Bakterien können sich so viel schneller verbreiten als im Sommer.
Gesund bleiben
Wer vorbeugen möchte, sollte deshalb einige Regeln beachten: Halten Sie Abstand von anderen Triefnasen, waschen Sie sich regelmäßig und richtig die Hände (wie das geht, erfahren Sie in unserem Blogartikel), sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin C aus Gemüse und Obst und trinken Sie ausreichend Wasser, Tee und Saftschorlen. Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren, Kindern, chronisch Kranken und Schwangeren sowie medizinischem Personal und pflegenden Angehörige und allen Menschen, die an Orten mit hohem Publikumsverkehr arbeiten, wird zudem eine Grippeschutzimpfung empfohlen. Außerdem gilt: Gehen Sie bei Symptomen nach Hause und bleiben Sie lieber einen Tag länger im Bett, um niemanden anzustecken.
Schützen Sie Pflegebedürftige!
Für pflegende Angehörige mit Erkältungs- und Grippesymptomen gilt: Lassen Sie sich krank schreiben und beantragen Sie schnell Verhinderungspflege. Jetzt gilt höchste Alarmstufe. Denn was sich bei einem gesunden Erwachsenen als harmlose Erkältung entpuppt, kann für einen Pflegebedürftigen mit herabgesetzten Abwehrkräften zur lebensbedrohlichen Situation werden. Kurieren Sie Ihre Erkrankung richtig aus und achten Sie auf gründliche Hygiene, bevor Sie sich wieder in die Pflegearbeit stürzen.
Wir hoffen sehr, dass Sie und Ihre Angehörigen unbeschadet durch den Winter kommen. Allen, die es erwischt hat, wünschen wir gute Besserung und eine rasche Gesundung.