Unabhängig vom Alter ist der Jahresanfang eine gute Gelegenheit, sich Ziele für die kommenden 12 Monate zu stecken. Um gesund und in Würde zu altern, ist es besonders wichtig zu überlegen, wie Sie selbst Ihre Zukunft gestalten wollen. Viele Anregungen, welche Aktivitäten Ihre geistige und körperliche Gesundheit erhalten und Ihnen eine aktive Teilhabe am Leben sichern können, erhalten Sie in diesem Beitrag.
Gesund durch Ernährung und das richtige Gewicht
Eine gesunde Ernährung ist die optimale Voraussetzung für ein aktives Leben. Doch gerade im Alter lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die richtige Nährstoffzufuhr zu werfen. Um wichtige Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, sollten ältere Menschen besonders auf Ihren Vitaminhaushalt achten (v.a. die Vitamine B12, C, D und E), aber auch ausreichend Folsäure, Magnesium, Calcium, Eisen und Zink zu sich nehmen. Idealerweise erfolgt dies über eine abwechslungsreiche Ernährung mit nährstoffdichten Lebensmitteln, Seefisch und hochwertigen pflanzlichen Ölen. Alternativ können auch Nahrungsergänzungsmittel eine ausgewogene Ernährung absichern – aber bitte immer in Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Auch ein gesundes Gewicht trägt in jeder Lebensphase zum Wohlbefinden bei. Dazu sollten gerade ältere Menschen fett- und zuckerhaltige Lebensmittel sowie Alkohol nur in Maßen konsumieren und stets darauf achten, ausreichend zu trinken.
Fit durch Bewegung und Sport im Alter
Auch sportliche Aktivitäten wie Spaziergänge, Radtouren, Gymnastik oder Yoga tragen dazu bei, im Alter ein gesundes Gewicht zu halten. Senioren sollten jedoch immer darauf achten, alle Bewegungen langsam und fließend auszuführen, da abrupte Muskelkontraktionen schnell zu Verletzungen führen – vor allem, wenn Sie längere Zeit keinen oder nur wenig Sport getrieben haben.
Idealerweise treiben Sie unter Anleitung und/oder in Gemeinschaft Sport: In vielen Städten gibt es Senioren-Verbände, die geführte Wanderungen, spezielle Sport- und sogar Tanzkurse für Senioren anbieten. Informieren Sie sich dazu direkt in Ihrer Gemeinde oder auch bei größeren Organisationen wie dem Roten Kreuz oder der Diakonie.
Grundsätzlich gilt natürlich, so viel Bewegung wie möglich in den eigenen Alltag zu integrieren. Kleine Besorgungen zu Fuß, eventuell mit der Sicherheit eines Rollators, bringen Sie an die frische Luft – und stärken außerdem auf lange Sicht auch Ihre Unabhängigkeit.
Freunde, Familie, Ehrenamt: In Gemeinschaft altern
Nicht nur beim Sport, sondern in nahezu allen Lebensbereichen ist der Austausch mit anderen Menschen belebend. Gerade im Alter ist es jedoch besonders wichtig, aktiv gegen Einsamkeit vorzugehen. Von den negativen Gefühlen, die mit einer Isolation einhergehen einmal abgesehen, können regelmäßige soziale Kontakte auch das Demenzrisiko drastisch senken.
Neben regelmäßigen Treffen mit Verwandten wie Kindern oder Enkeln haben Senioren zahlreiche weitere Möglichkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Dazu zählen unter anderem integrative Wohngemeinschaften mit Menschen unterschiedlichen Alters, aber auch Senioren-WGs oder ein Platz im betreuten Wohnen. Besucherdienste, bei denen ehrenamtliche Helfer die Senioren zu Hause aufsuchen, können ebenfalls eine Bereicherung darstellen.
Solange Sie sich körperlich fit genug fühlen, ist auch ein Ehrenamt eine sinnvolle und bereichernde Tätigkeit, die Sie mit Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkünfte in Kontakt bringen kann. Möglichkeiten für eine ehrenamtliche Tätigkeit bieten kirchliche und politische Einrichtungen, Vereine, Tierschutzorganisationen oder auch die Flüchtlingshilfe.
Mentale Fitness und neue Erfahrungen
Auch verschiedene “Hilfsmittel” können die Interaktion und gesellschaftliche Teilhabe erleichtern: Fahrdienste, ein Hörgerät, ein Rollator, eine altersgerechte Einrichtung oder ein Seniorenhandy sorgen zuverlässig dafür, dass auch Senioren neue Erfahrungen machen und neue Orte aufsuchen können. Wie wäre es z.B. mit einem Kurs an der Volkshochschule, einem Seniorenstudium an der Universität oder dem Besuch von Lesungen und Vorträgen? Wollen Sie auch technisch auf dem neuesten Stand bleiben, gibt es mittlerweile vielerorts Handy-, Smartphone- oder auch Computer-Sprechstunden, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet sind.
Auch ein neues Hobby kann Ihre kognitiven Fähigkeiten massiv verbessern. Besonders beliebt sind hierbei
- das Erlernen eines Musikinstruments
- Tanzkurse
- ein Sprachkurs
- Handarbeiten
- Spiele und Spieleturniere sowie
- Kochen
Wofür Sie sich auch entscheiden: Es sollte etwas sein, dass Ihnen wirklich Freude bereitet, denn Lernen muss und soll auch im Alter Spaß machen.
Vorsorgetermine vereinbaren – und einhalten
Neben allem, was Sie selbst zu Ihrer körperlichen und geistigen Fitness beitragen können, sollten Sie auch an Ihre ärztliche Vorsorge denken. Regelmäßige Gesundheits-Checks beim Haus- und Facharzt sorgen für eine lückenlose Betreuung. Nur so können Veränderungen schnell erkannt und behandelt werden – vor allem, da viele Krankheiten zunächst symptomlos auftreten.
Zu den wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen zählen die halbjährliche Zahnkontrolle sowie die Hautkrebs-Früherkennung sowie die Darmkrebsvorsorge alle zwei Jahre. Dazu kommen spezielle Untersuchungen für Frauen bzw. Männer.
Pflegevereinbarungen treffen
Bei allen Hinweisen, wie sich Gesundheit, mentale Fitness und Wohlbefinden im Alter erhalten lassen – es wird der Tag kommen, an dem Sie über Unterstützung froh sind. Um selbst bestimmen zu können, wie Sie im Alter gepflegt werden, ist es gut, sich bereits frühzeitig über die verschiedenen Pflegemöglichkeiten und Finanzierungen zu informieren. Hierzu bieten die Sozialämter der Städte und Gemeinden Sozialberatungen zu Themen wie Pflege oder Wohnen im Alter an. Auch in Verbraucherzentralen, in Kranken- bzw. Pflegeversicherungen, bei Pflegediensten und privaten Pflegeberatungen sowie in Krankenhäusern können Sie sich beraten lassen.
Teil der Organisation Ihrer Pflege im Alter ist auch das Erstellen von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. Diese können Sie jedoch auch zu jedem Zeitpunkt widerrufen und verändern.
Die Mischung macht’s: Finden Sie Ihre persönlichen Vorsätze für mehr Gesundheit im Alter
Um im neuen Jahr aktiv für mehr Gesundheit und Lebensqualität im Alter zu sorgen, sollten Sie sich fragen, welche Bereiche Ihnen dabei besonders am Herzen liegen. Wählen Sie innerhalb dieser Bereiche drei bis fünf konkrete Maßnahmen aus, an denen Sie im neuen Jahr arbeiten wollen. Wichtig ist außerdem, dass Sie selbst genau wissen, wann Sie Ihren Vorsatz erfolgreich umgesetzt haben. Manchmal hilft es auch, sich einen zeitlichen Rahmen zu setzen.
Beispiel:
- statt “Ich will gesünder leben” → “Ich möchte einmal wöchentlich zum Senioren-Yoga gehen.”
- statt “Ich will etwas abnehmen” → “Ich verzichte für drei Monate auf Süßspeisen und gehe jeden Nachmittag eine kleine Runde spazieren.”
- statt “Ich will mehr Bekannte treffen” → “Ich bewerbe mich für eine ehrenamtliche Tätigkeit in meiner Kirche.”
- statt “Ich will geistig fit bleiben” → “Ich absolviere einen Computerkurs.”
Foto von Simon Hurry auf unsplash.com