Impfdiskussion in Alten- und Pflegeheimen

Schrittweise soll die deutsche Bevölkerung gegen das Corona-Virus geimpft werden. Doch nicht alle wollen sich impfen lassen. Wir haben uns die Pro- und Contra-Argumente sowie aktuelle Herausforderungen angeschaut.

Diese Fachkräfte sollen eine frühzeitige Impfung erhalten

Um die anfangs zur Verfügung stehenden Impfdosen bestmöglich in der Bevölkerung zu verteilen, wurden bestimmte Personengruppen priorisiert. Besonders gefährdete Menschen sollen demnach zuerst geimpft werde: Personen über 80 Jahre und Bewohner sowie Bewohnerinnen von Senioren- und Altenpflegeheimen. Neben diesen Risikogruppen werden diejenigen zuerst geimpft, die aufgrund ihres Berufs das größte Ansteckungsrisiko haben:

  • Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege
  • andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu Bewohnerinnen und Bewohnern
  • Personal mit besonders hohem Ansteckungsrisiko in medizinischen Einrichtungen (zum Beispiel in Notaufnahmen beziehungsweise in der medizinischen Betreuung von COVID-19-Patieninnen und -Patienten)
  • Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu schutzbedürftigen Gruppen (zum Beispiel in der Onkologie oder Transplantationsmedizin)

Deshalb ist die Corona-Schutzimpfung wichtig

Durch die Corona-Schutzimpfung soll eine flächendeckende Immunisierung der Bevölkerung erreicht und somit die Pandemie unter Kontrolle gebracht werden. Laut Hochrechnungen müssen hierfür etwa 70 Prozent der Bevölkerung immun sein. Erst dann wird die Übertragung von SARS-CoV-2 derart verringert, dass die Krise abgewendet werden kann.

Da ein Teil der Bevölkerung bereits eine Ansteckung durchlebt hat, verfügen diese Personen über einen Schutz durch die Infektion selbst. Momentan ist jedoch unklar, wie lange diese Immunität anhält. Daher bleibt die Impfung ein wichtiger Grundstein im Kampf gegen das Virus. Denn je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger Wirte kann das Virus befallen und seine Ausbreitung wird erschwert.

Bedenken gegen die Corona-Schutzimpfung

„Kann ich zur Impfung gezwungen werden?“
Nein, die Impfung ist freiwillig und für alle Bürger*innen kostenfrei. Einige Unternehmen aus dem medizinischen Bereich fordern jedoch von ihren Angestellten eine Impfung, um die Ausbreitung innerhalb des Unternehmens sowie zwischen Personal und Patienten einzudämmen. Somit kann dem Personal bei einer Weigerung die personenbedingte Kündigung drohen. Einen Impfzwang gibt es dennoch nicht.

„Wurden die Impfstoffe ausreichend getestet?“
Damit in Deutschland ein Impfstoff zugelassen wird, durchläuft er ein zentralisiertes Zulassungsverfahren, das von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA koordiniert und
von den Expert*innen der nationalen Arzneimittelbehörden bewertet wird. Diesen Zulassungsweg haben auch die in Deutschland verfügbaren Corona-Impfstoffe absolviert. Somit entsprechen die COVID-19-Impfstoffe allen Bestimmungen, die für die Zulassung eines Impfstoffes in der Europäischen Union gelten.

„Welche Nebenwirkungen hat die Impfung?“
Nach der Impfung können innerhalb der anschließenden Tage Reaktionen auftreten. Diese halten jedoch selten länger als drei Tage an.

Diese Impfreaktionen traten am häufigsten auf:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Gelenkschmerzen
  • Fieber und Schwellung der Einstichstelle

Impfkomplikationen, also über das normale Maß einer Impfreaktion reichende Folgen, traten während der Testphase in nur 4 Fällen auf. Bei diesen Probanden zeigte sich nach der Impfung eine akute Gesichtslähmung, die jedoch in allen Fällen nach einigen Wochen wieder abklang. Wie bei allen Impfstoffen können auch bei der Corona-Schutzimpfung allergische Sofortreaktionen bis hin zum Schock auftreten.

„Verändert der Impfstoff die DNA?“
Nein, es handelt sich bei den mRNA-Covid-19-Impfstoffen um gentechnisch hergestellte Impfstoffe. Basis ist die mRNA, die die Bauanleitung für jedes einzelne Eiweiß des Körpers ist. Diese ist jedoch nicht mit der menschlichen Erbinformation, der DNA, zu verwechseln. Der Impfstoff enthält eine Bauanleitung für einen einzigen Baustein des Virus, das sogenannte Spikeprotein. Dieses Protein ist harmlos und nicht infektiös. Die enthaltene Information wird also nicht in das menschliche Erbgut eingebaut, sondern wird nach einigen Tagen abgebaut.

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