Essen macht glücklich. Doch älteren Menschen fällt das die Nahrungsaufnahme oft nicht leicht. Kau- und Schluckstörungen machen das Essen zur Qual statt zum Genuss. Appetitlosigkeit und einseitige Ernährung sind riskante Folgen, die sogar zu Mangelernährung führen können. Wie Sie Kau- und Schluckstörungen begegnen, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Schluckstörungen
Schlucken zu können ist die Grundvorraussetzung für eine entspannte und ungefährliche Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit. Haben ältere Menschen Probleme beim Schlucken, steht ihre Gesundheit auf dem Spiel. Speichel, Nahrung oder Flüssigkeit können in die Atemwege gelangen. Eine sog. Dysphagie kann außerdem die Einnahme von Medikamenten erschweren. Schluckstörungen können dazu führen, dass die Motivation zum Essen verloren geht und die Ernährung sehr einseitig ausfällt. Eine verminderte Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr führt auf Dauer zu Mangelernährung und Dehydration.
Schluckstörungen können sich durch häufiges Verschlucken, Husten oder Aufstoßen während des Essens und Trinkens, aus dem Mund fließenden Speichel sowie dem Verbleib von Essenresten im Mund bemerkbar machen. Weitere Anzeichen sind Heiserkeit, „gurgelnde“ Sprache und vermehrtes Räuspern und das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben oder keine Luft zu bekommen.
Bei Schluckstörungen eignet sich weiche Kost wie Suppen, gedünstetes Gemüse oder Kartoffelbrei. Faserige, krümelige, trockene oder stückige Lebensmittel wie Reis oder Kekse sollten Sie vermeiden. Auch zu viele verschiedene Konsistenzen auf einem Teller können sich als schwierig erweisen. Bei starken Schluckstörungen servieren Sie pürierte oder passierte Kost. Achten Sie darauf, das Essen trotzdem appetitlich anzurichten. Hilfsmittel, wie z.B. Becher mit Aussparung für die Nase, erleichtern das Schlucken. Der Pflegebedürftige sollte nur kleinen Mengen, z.B. mit einem Teelöffel, zu sich nehmen. Reichen Sie den nächsten Schluck oder Bissen erst, wenn Mund und Rachen vollständig geleert sind. Nehmen Sie sich Zeit und vermeiden Sie hastiges Trinken und Schlingen. Nach dem Essen sollte der Pflegebedürftige etwa 20 Minuten aufrecht sitzen bleiben, um Aufstoßen vorzubeugen.
Kaubeschwerden
Ähnlich wie mit dem Schlucken verhält es sich bei älteren Menschen auch mit dem Kauen. Schlecht sitzende Zahnprothesen oder fehlende Zähne können Kaubeschwerden verursachen. Aber auch andere altersbedingte Veränderungen können das Kauen beeinträchtigen, z.B. eine verminderte Speichelbildung, verringerte Kraft der Kaumuskulatur oder das Absenken des Kiefergelenks. Schmerzen oder Probleme beim Kauen gehen häufig mit Appetitlosigkeit einher, sodass weniger oder zu einseitig gegessen wird. Im schlimmsten Fall besteht Gefahr auf Mangelernährung.
Bei Kauprobleme sollten Sie grundsätzlich einen Zahnarzt konsultieren. Lassen Sie den Sitz der Zahnprothese regelmäßig kontrollieren. Bieten Sie dem Pflegebedürftigen mehrere kleine Mahlzeiten am Tag und reichen Sie zwischendurch Häppchen. Bei Kaubeschwerden eignet sich ebenfalls weiche Kost wie Cremesuppen, Kartoffelbrei, Nudeln, gedünstetes Gemüse oder Milchprodukte. Pürieren Sie einzelne Lebensmittel, wenn nötig. Harte Speisen wie Knäckebrot oder Obst mit fester Schale sind tabu. Bei Entzündungen in der Mundhöhle sollten Sie auf saure und heiße Speisen und Getränke sowie starkes und scharfes Würzen verzichten. Informieren Sie bei Veränderungen der Mundschleimhaut bzw. Entzündungen den Zahnarzt.
Wenn das Kauen und Schlucken, beispielsweise nach einem Schlaganfall oder in der späten Phase einer Demenz, kaum oder gar nicht möglich ist, kann die Ernährung enteral erfolgen. Über eine Sonde wird dann spezielle flüssige Kost verabreicht, in der Regel durch einen ambulanten Pflegedienst.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Gut zu wissen, was man bei Schluckstörungen tun kann. Ich denke, die Behandlung ist sehr wichtig. So kann man Probleme im Alltag vermeiden.