Auch, wenn die Tage nach Weihnachten schon wieder länger werden: In den Wintermonaten bekommen viele Menschen nicht genügend Sonnenlicht. Die Dunkelheit kann dabei sprichwörtlich auf’s Gemüt schlagen. Ein Grund dafür ist fehlendes Vitamin D im Körper. Welchen Zusammenhang es zwischen Sonnenstrahlung und Vitamin-D-Mangel gibt und warum gerade ältere Menschen darunter leiden, lesen Sie hier.
Wie entsteht der Vitamin D-Mangel?
Ein Vitamin D-Mangel tritt bei vielen Menschen in unseren Breitengraden auf. Dies liegt vor allem an der geringeren Zahl an Sonnenstunden. Es wird früher dunkel, wir sind weniger draußen und dazu noch dick eingemummelt. All diese Faktoren sind ein Risiko für unseren Vitamin D-Haushalt. Denn das Vitamin ist nur in geringen Mengen durch die Nahrung aufzunehmen. Der Hauptanteil unseres Vitamin D-Bedarfs wird über unsere Haut bei Kontakt mit Sonnenlicht gebildet. Im Winter ist es nur sehr schwer, den täglichen Bedarf zu decken, denn wir sind nicht nur weniger draußen, sondern die Sonne steht auch in einem tieferen Winkel, weshalb uns noch weniger direktes Sonnenlicht erreicht.
Was sind die Symptome eines Vitamin D-Mangels?
Bei einem Vitamin-D Mangel klagen die Betroffenen oft über Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Muskel- und Gelenkschmerzen. Außerdem kann sich ein Mangel stark auf die Stimmung auswirken, die sogenannte Winterdepression ist also kein Unsinn, sondern beruht oft auf einem Mangel des Vitamins. Insbesondere pflegebedürftige Senioren, die sich hauptsächlich im Heim oder zu Hause aufhalten, leiden oft unter den Folgen von des Vitamin-Mangels.
Was tut Vitamin D für unseren Körper?
Forscher haben herausgefunden, dass Vitamin D für ganze drei Prozent aller Gene im menschlichen Körper verantwortlich ist! Damit werden alle wesentlichen Systeme durch Vitamin D gesteuert, darunter das Immunsystem, der Krebsschutz, die Testosteronproduktion, die Insulinresistenz und der Calcium-Magnesium-Stoffwechsel. Damit ist es entscheidend für die Knochenstabilität, die Infektresistenz und das seelische Wohlbefinden verantwortlich.
Vitamin D: Vitamin oder Hormon?
Streng genommen zählt Vitamin D eigentlich zu den Hormonen, nicht zu den Vitaminen. Der kleine, feine Unterschied besteht darin, dass Vitamine dem Körper von außen zugeführt werden – Hormone hingegen bildet der Körper selbst. Dieses Wissen kann dabei helfen, Vitamin-D-Mangel aktiv vorzubeugen: Mithilfe von Sonnenlicht ist unser Organismus nämlich in der Lage, einen großen Teil des benötigten Vitamin D selbst aufzubauen.
Vorsicht im Winter: Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Sonne
Die UV-B Strahlung, die im Sonnenlicht enthalten ist, sorgt dafür, dass in der Haut Vitamin D produziert und dann in Leber und Niere zu Folgeprodukten umgewandelt wird. Damit der Körper ausreichend Vitamin D herstellen kann, ist die UV-B-Strahlungsintensität entscheidend. Im Frühling, Sommer und Herbst reicht ein Aufenthalt in der Sonne von täglich etwa 20 Minuten aus. In den Wintermonaten ist die Strahlungsintensität in Deutschland jedoch zu niedrig – und die körpereigene Vitamin-D-Produktion kommt zum Erliegen.
Fehlendes Sonnenlicht: So beugen Sie Vitamin-D-Mangel vor
Die fehlenden Sonnenstrahlen machen sich bei vielen Menschen als „Winterblues“ bemerkbar. Doch neben saisonalen depressiven Verstimmungen können auch ernsthafte Schäden im restlichen Organismus die Folge sein. Gerade ältere Menschen leiden häufig unter Vitamin-D-Mangeln. Grund dafür ist die abnehmende Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden. Die Auswirkungen können schlimm sein: Durch eine dadurch verringerte Calciumaufnahme nimmt die Knochenstabilität ab und die Gefahr für Osteoporose und Knochenbrüche erhöht sich. Auch die Muskelkraft leidet unter fehlendem Vitamin D, und gerade im Winter steigt so auch die Anfälligkeit für Infekte jeder Art.
Bei Verdacht auf einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel, lässt sich dieser ganz einfach und schnell mit einem Bluttest beim Arzt untersuchen. Bestätigt sich die Vermutung, kann mit hochdosierten Vitamin-D Präparaten aus der Apotheke, wie Tabletten oder Kapseln nachgeholfen werden. Vorsorglich ist es ratsam in der dunklen Jahreszeit Vitamin-D-Tabletten zu substituieren. Auch ohne Rezept sind diese in der Apotheke erhältlich.
Gesunde Ernährung: Diese Lebensmittel sind gute Vitamin-D-Lieferanten
Auch wenn wir nur etwa 10-20 % des nötigen Vitamin D über die Nahrung zu uns nehmen, können einige Lebensmittel unseren Speiseplan bereichern und den Vitamin-D-Spiegel in unserem Körper stabilisieren helfen. Gut geeignet sind vor allem:
- fette Fische (Lachs, Hering oder Makrele)
- Leber
- Eier (v. a. Eigelb)
- Lebertran (Fischöl)
- Speisepilze (Kulturpilze jedoch eher weniger) und
- angereicherte Lebensmittel (z. B. Margarine)
Vitamin-D bei Osteoporose
Osteoporose ist eine ernstzunehmende Krankheit. Sie betrifft häufig ältere Menschen, insbesondere Frauen. Mit einer ausreichenden Vitamin-D- und Calcium-Versorgung kann Osteoporose allerdings vorgebeugt werden. Wenn diese wichtigen Vitamine ausreichend vorhanden sind, können die Knochen und Muskeln auf Dauer stark bleiben. Ein Mangel kann dagegen die Entstehung der Krankheit begünstigen. Daher ist es wichtig, den Vitamin-Haushalt in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
Vitamin-D-Mangel im Alter: Wann sind Vitamin D-Präparate sinnvoll?
Vitamin D aus Nahrungsmitteln kann die notwendige Versorgung allein jedoch nicht decken. Gerade bei bewegungseingeschränkten, chronisch kranken oder bettlägerigen Senioren, die sich nicht mehr regelmäßig an der frischen Luft bewegen können, ist die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll. Wichtig ist hierbei jedoch, dass diese immer mit einem Arzt abgestimmt und kontinuierlich beobachtet wird.
Mit welchen Mitteln beugen Sie einem Vitamin-D-Mangel im Winter vor? Teilen Sie gern Ihre Erfahrungen in den Kommentaren!
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