Möglichst lange selbstbestimmt zu Hause wohnen bleiben: Das ist der Wunsch vieler älterer Menschen. Doch dieser Wunsch erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Um so lange wie möglich selbstständig und im vertrauten Umfeld wohnen zu können, gilt es rechtzeitig entsprechende Vorkehrungen zu treffen. In diesem Beitrag lesen Sie alles zu den wichtigsten Themen, die bei der Entscheidung im eigenen Zuhause alt zu werden, berücksichtigt werden sollten.
Zuhause alt werden: Das gibt es zu beachten
Wenn es um die Entscheidung geht, im Alter Zuhause wohnen zu bleiben, gilt es einige Punkte zu beachten. Ältere Menschen sollten sich mit ihren Angehörigen oder Freunden zu diesem Thema austauschen und die Bedürfnisse alle Beteiligten offen kommuniziert werden. Folgende Themen sollten im Entscheidungsprozess Raum finden.
Betreuung und Pflege
Der Bedarf an Betreuung und Pflege ist ein wichtiger Punkt, welcher bei einem Wunsch im Alter Zuhause zu wohnen Beachtung finden sollte. In Abstimmung mit ihren Angehörigen sollten die Betroffenen abklären, welche Pflege- und Betreuungsaufgaben gegebenenfalls von einem Dienstleister übernommen werden müssen und welche Aufgaben von Angehörigen übernommen werden können. Sind mehrere Personen in den pflegerischen Aufgaben involviert, sollte die Aufgabenverteilung regelmäßig und frühzeitig abgeklärt werden. So können Missverständnisse vermieden werden.
Vielen älteren Menschen mit eingeschränkter Mobilität fällt es schwer, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und an Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wänden teilzunehmen. In einer solchen Situation ist es ratsam, sich über Veranstaltungen zu informieren, bei welchen ein Austausch und soziale Kontakte gefördert werden. Die Angebote reichen von gemeinsamen Musizieren, über Infoveranstaltungen bis hin zu inklusiven Mittagessen. Oft werden für solche Veranstaltungen Fahrdienste angeboten, welche die Teilnehmer abholen und wieder nach Hause bringen.
Wohnraum anpassen
Um sich auch im Alter Zuhause wohlfühlen zu können, ist es wichtig, Risikofaktoren und Barrieren im Wohnbereich zu beseitigen. Sicherheit im Alter ist ein entscheidendes Thema für Senioren, um ein selbstbestimmtes Leben innerhalb der eigenen vier Wände führen zu können. Einfache Maßnahmen wie das Beseitigen hochstehender Teppichkanten und ungünstiger Lichtverhältnisse sind effiziente Schritte für das Gestalten eines sicheren Zuhauses. Mit der entsprechenden Sturzprophylaxe lassen sich Verletzungen im häuslichen Umfeld eingrenzen. Auch ein barrierefreies Badezimmer ist ein wichtiges Thema, denn dieses trägt maßgeblich zur Autonomie älterer Menschen bei. Um also auch im Alter möglichst autonom über die eigene Körperhygiene entscheiden zu können, empfiehlt es sich, das heimische Badezimmer frühzeitig auf Barrierefreiheit zu prüfen.
Förderung und Finanzierung
Die Wohnraumanpassung kann einen großen Kostenpunkt beim Wunsch Zuhause wohnen zu bleiben ausmachen. Es lohnt sich also, wenn sich Angehörige und Betroffene über einen Anspruch auf Fördermittel informieren und im Voraus klären, welche Kosten durch einen barrierefreien Umbau des Wohnbereichs verursacht werden. Bei Anerkennung eines Pflegegrads können Betroffene durch die Pflegekasse mit Zuschüssen unterstützt werden. Des Weiteren werden Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen für barrierefreies Wohnen durch die KfW-Förderbank gefördert.
Alternative Wohnformen
Wenn das Wohnen im eigenen Zuhause aufgrund von Barrieren und einem hohen Bedarf an Betreuung und Pflege schwer zu bewältigen ist, gibt es neben einem Alten- oder Pflegeheim weitere Wohnalternativen und Versorgungsformen in der Pflege für ältere Menschen. Mehrgenerationenwohnen stellt dabei für viele Betroffene eine attraktive Alternative dar. Das Konzept des Mehrgenerationenwohnens beinhaltet das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. Privathäuser mit mehreren separaten Wohneinheiten werden dabei meist von Singles, Paaren und Familien aus verschiedenen Generationen bewohnt. Private Wohnangebote für pflegebedürftige Menschen gehören auch zu diesen Möglichkeiten.
Immer beliebter werden zudem Wohngemeinschaften für Senioren. In dieser modernen Art des Zusammenlebens helfen die Bewohner einander und teilen sich Unterstützung durch Angehörige, Freunde oder professionelle Helfer. Dabei bleiben ältere Menschen weitgehend selbstständig und profitieren gleichzeitig von einer angenehmen Gesellschaft.
Vor- und Nachteile des Zuhause Wohnen im Alter
Im Alter Zuhause wohnen oder in eine betreute Einrichtung umziehen? Diese Entscheidung sollte gut durchdacht sein. Zur Entscheidungshilfe finden Sie im Folgenden eine Auflistung der Vor- und Nachteile der Pflege im eigenen Zuhause:
Vorteile
- Vertraute Umgebung
- Unabhängigkeit
- niedrigere Pflegekosten
- Vermeidung der Suche nach neuer Unterkunft
Nachteile
- Umbau des Wohnraums
- weniger soziale Kontakte, Vereinsamung
- selbstorganisierte und teils finanzierte Betreuung und Pflege
- Überlastung der Pflegenden bei hohem Pflegebedarf
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