Auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie auf die Situation sehbehinderter und blinder Menschen aufmerksam machen: Die Woche vom 8. bis zum 15. Oktober steht in diesem Jahr unter dem Motto „Klar sehen“. Gesundheitsdienstleister, Ärzte und Organisationen informieren alle Interessierten in dieser Woche in zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen rund um die Themen Blindheit, Sehbehinderung und Augengesundheit. Erfahren Sie hier alles zur Aktionswoche und zu diesem wichtigen Thema.
Mehr als nur Sehen
Während der Woche des Sehens erwarten Sie unter anderem Aktionen, in denen das Sehen im Alter oder die Auswirkungen bestimmter Augenerkrankungen simuliert werden. Außerdem locken Vorträge, freie Eintritte in Museen, Selbsthilfeangebote und vieles mehr. Das Veranstaltungsangebot in Ihrer Region finden Sie im Veranstaltungskalender der Aktionswoche.
Die Beschäftigung mit dem Thema lohnt sich, vor allem im Hinblick auf die Frage, wie die Sehkraft auch im Alter erhalten bleiben kann. Forscher der Universität Hamburg haben den Zusammenhang von Sehschwierigkeiten im Alter und dem gesamten Gesundheitszustand untersucht: Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen bewegen sich weniger und widmen sich seltener geistig fordernden Aufgaben oder lesen Bücher – dieses Verhalten kann zu gesundheitlichen Problem führen. Zudem stellt ein eingeschränktes Sehvermögen einen Risikofaktor für Stürze und damit für schwere Verletzungen dar.
Regelmäßige Kontrolle
Klar ist: Das Auge altert mit! Die altersbedingte Makuladegeneration ist etwa die Hauptursache für schwere Sehbehinderungen bei Menschen über 60 Jahren in den westlichen Industrieländern. Auch die diabetische Retinopathie ist eine typische Ursache für Sehkraftverluste im Alter. Die gute Nachricht ist: Werden Krankheiten früh genug erkannt, lassen sie sich effektiv behandeln. Eine Verschlechterung kann dann deutlich verlangsamt oder sogar ganz gestoppt werden. Experten empfehlen deshalb allen Personen über 60 Jahre den regelmäßigen Besuch beim Augenarzt. Bei bestehendem Diabetes mellitus oder einer starken Fehlsichtigkeit sollten Sie ohnehin jährlich zum Augenscreening einen Mediziner aufsuchen.
Sehhilfe bei Sehkraftverlust
Für alle, die bereits mit Sehkraftverlust zu kämpfen haben, gilt: Lassen Sie sich von einem Augenoptiker umfassend beraten, welche Sehhilfe für Sie und Ihre individuellen Bedürfnisse geeignet ist. Auf dem Markt sind immer diskretere und effektivere Sehhilfen zu finden, die auch im sogenannten Low Vision Bereich Alltag, Berufsausübung und Hobbys wieder möglich machen. Mit der richtigen Sehhilfe endlich wieder zu lesen, zu stricken, Modelle zu bauen oder Kreuzworträtsel zu lösen, lässt viele Seniorinnen und Senioren aufblühen. Sehkraftverlust muss nicht das Ende aller liebgewonnenen Gewohnheiten bedeuten.
Die Woche des Sehens bietet eine tolle Gelegenheit, in das Thema “Sehen im Alter” einzusteigen und sich erst einmal unverbindlich auf Veranstaltungen und bei Aktionen darüber zu informieren, welche Möglichkeiten heute bestehen, um lange ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Denn es bieten sich zahlreiche Gelegenheiten zum Anfassen und Ausprobieren, zur Information durch Experten und zum Gespräch mit Betroffenen.