Demenz und Alzheimer können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Inwieweit sich das Rauchen auf das Gehirn auswirkt, haben wir uns angeschaut.
Was verursacht Demenz und Alzheimer?
Gene, natürliche Alterungsvorgänge, der Lebensstil und Umwelteinflüsse bestimmen unsere Gesundheit. Einige Krankheiten stehen daher in enger Verbindung mit Alzheimer und Demenz: beispielsweise Diabetes, Bluthochdruck und Depressionen. Außerdem wirken sich Einflussfaktoren wie Bildungsgrad, Übergewicht oder Bewegungsmangel auf die geistige Fitness aus. Während Sie weder Erbgut noch Alter beeinflussen können, können Sie jedoch auf Ihren Lebensstil und bedingt auf Umwelteinflüsse reagieren.
Wie beeinträchtigt Rauchen die geistige Fitness?
Unser Gehirn benötigt Sauerstoff und Nährstoffe, um zu funktionieren. Die Lungen nehmen Sauerstoff auf und das Herz pumpt diesen zum Gehirn. Faktoren, die die Blutgefäße beeinträchtigen, steigern das Alzheimer-Risiko. Hirnzellen sterben ab. Stumme Infarkte und eine Reduzierung der höheren Hirnfunktion sind die Folge.
Rauchen begünstigt Arteriosklerose, verstopft Gefäße und schädigt den Hirnstoffwechsel. So beeinflusst das Nikotin die kognitive Entwicklung im Alter. Dies kann sich in Form von Alzheimer oder Formen von Demenz wie Vergesslichkeit, Sprachstörungen oder Beeinträchtigungen der Bewegungsfähigkeit zeigen. Das Gehirn ist nicht immun gegen Langzeitauswirkungen von starkem Tabakkonsum. Verantwortlich hierfür ist wahrscheinlich die direkte schädliche Wirkung der Substanzen im Rauch. Außerdem können die Entgiftungsprozesse zu einer Überlastung und zu Entzündungen führen. Auch ist eine Doppelbelastung aus Rauch und Ablagerungen möglich.
Laborstudie zum Alzheimerrisiko Rauchen
Alzheimerexperte Claudio Soto bezeichnet Rauchen als ein „relevantes Problem in Zusammenhang mit Alzheimer“. Der Professor für Neurologie resümiert: „Das Risiko von Rauchern ist anderthalbmal so hoch wie das von Nichtrauchern.“ Am gesundheitswissenschaftlichen Zentrum der Universität von Texas in Houston experimentierte er mit Mäusen, die zwei besondere Gene in sich tragen. Diese Gene verursachen bei Menschen seltene erbliche Formen der Alzheimerkrankheit. Während die menschlichen Gene die Krankheit innerhalb von Jahrzehnten auslösen, erkrankten die Nager innerhalb von Monaten. In den Gehirnen der Tiere stellten die Forscher die typischen Ablagerungen bereits nach einem Dreivierteljahr fest. Außerdem hatten die Mäuse Schwierigkeiten in Gedächtnistests.
Die Untersuchung offenbarte zudem einen Unterschied im Krankheitsverlauf abhängig von der Rauchintensität. So fanden sich kaum Änderungen im Gehirn, wenn die Mäuse täglich nur eine halbe Stunde dem Rauch ausgesetzt waren. Daher gehen die Forscher davon aus, dass Passivrauchen das Alzheimerrisiko nicht beeinflusst. Bei den Mäusen, die mehr Rauch ausgesetzt waren, zeigten sich vermehrt typische Ablagerungen und eine stärkere Entzündung im Gehirn. Der Krankheitsprozess schien beschleunigt. Auch Veränderungen am Tau-Protein, das wahrscheinlich die Funktion der Nerven stört, ließen sich nachweisen.
Hinweis: Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: www.nature.com und www.deutschlandfunk.de.
Raucher haben ein doppelt hohes Risiko an Demenz zu erkranken
Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin räumen Starkrauchern ebenfalls ein erhöhtes Risiko ein, an Altersdemenz zu erkranken. Prof. Dr. Stefan Andreas, Ärztlicher Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen, warnt: „Wer im mittleren Alter von 50 bis 60 Jahren täglich mehr als zwei Packungen Zigaretten raucht, ist im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so stark gefährdet, zwei Jahrzehnte später eine Demenz zu entwickeln“.
Je nach Anzahl der gerauchten Zigaretten wächst demnach das Risiko. Hierbei trifft es vor allem Starkraucher, die über einen langen Zeitraum mehr als zwei Schachteln Zigaretten pro Tag konsumiert hatten. Dies zeigte sich unabhängig von Herkunft und Geschlecht der Personen.
Hinweis: Weitere Informationen, wie starkes Rauchen zu Altersdemenz und Alzheimer führen kann, lesen Sie auf www.lungenaerzte-im-netz.de.
Fazit
Symptome für Gefäßerkrankungen sollten Sie unbedingt abklären. Gehen Sie zur Vorsorge: Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Cholesterinwerte sollten regelmäßig untersucht und behandelt werden. Verzichten Sie außerdem aufs Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum und vermeiden Sie Übergewicht.
Folgen Sie dem Credo: Dem Hirn kommt zu Gute, was gut für Herz und Lungen ist.
Tipp: Welche Lebensmittel und Trainings sich positiv auf die Hirnfunktion auswirken und welche Lebensweise einer Demenz verbeugt, lesen Sie in unseren Ratgebern.